Oft wird behauptet, das Christentum gehöre zu Deutschland – doch wie viel wissen junge Menschen heute wirklich darüber?
Am 4. Juni nahmen wir uns vier Stunden Zeit, um dieser Frage auf den Grund zu gehen – vor Ort, in zwei Kirchen der Stadt.
Unser Ausflug begann in der traditionsreichen Blasii-Kirche. Bei einem ersten Kennenlerngespräch tauschten die Schüler*innen aus, was sie an Kirchen beeindruckt oder auch irritiert. Anschließend ging es auf einen Rundgang durch das Gebäude – vom Taufstein bis zum Altar. Die Kirche wurde von Kopf bis Fuß erkundet, die wichtigsten Symbole und Elemente des christlichen Glaubens erklärt, und auch kritische Fragen fanden Raum und Antworten.
Ein Höhepunkt war der Aufstieg in den Dachstuhl und Glockenturm. Pünktlich um 12 Uhr erlebten wir den kraftvollen Glockenschlag aus nächster Nähe – ein Erlebnis, das sonst nur am Tag des offenen Denkmals möglich ist. Im Anschluss wechselten wir in die Jugendkirche (JuKi). Dort erwartete uns eine ganz andere Atmosphäre: Sofas statt Kirchenbänke, Bühnenlicht, eine eigene Band – und junge Menschen, die mit Engagement über ihren Glauben sprachen. Bei Pizza und lockerer Runde kamen viele persönliche Gespräche zustande.
Am Ende stand mehr als ein informativer Vormittag: Ein besseres Verständnis für die Vielfalt christlicher Kirchen, für zentrale Werte wie Vertrauen und Nächstenliebe – Werte, die auch über konfessionelle Grenzen hinaus Bedeutung haben. Und die Erkenntnis: Wenn alle, die sich Christen nennen, wirklich nach den zentralen Geboten Jesu lebten, wäre die Welt wohl ein besserer Ort.
Anja Schelauske
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